Nico Roller berichtet: Erfolgreich dank Jugendarbeit

Königsbacher Volleyballclub schafft doppelten Aufstieg / Jugendarbeit wird ausgeweitet

Mit Schwung klatscht Kevin Karsch in die Hände. „Vollgas!“, ruft er seinen Spielern zu: „100 Prozent.“ Und: „Wer’s nicht macht, der läuft einen Sprint.“ In hohem Bogen fliegen die Bälle durch die Luft. Etliche junge Frauen und Männer stehen im Halbkreis, machen zuerst Liegestütze, springen dann im Sand auf und ab. Später werden sie baggern, pritschen und versuchen, den Ball mit Wucht übers Netz zu schmettern. Sie trainieren Volleyball. Und Kevin Karsch weiß genau, auf was es dabei ankommt. Seine Spieler nimmt der Trainer hart ran. Denn wer gut sein will, muss viel üben. Und die Spieler des Königsbacher Volleyballclubs sind gut: Sowohl die Herren-Mannschaft als auch die erste der beiden Damen-Mannschaften des Vereins haben es in der zurückliegenden Saison geschafft, von der Bezirksklasse in die Bezirksliga aufzusteigen. Eine Leistung, auf die Karsch stolz ist. Bei der Herrenmannschaft habe der Mix der verschiedenen Spielertypen maßgeblich zum Aufstieg beigetragen: ältere, erfahrene auf der einen, jüngere, hochmotovierte auf der anderen Seite. „Die Jungen haben sich während der Saison enorm gesteigert.“

Bei den Damen war laut Karsch das konstante Training der Schlüssel zum Erfolg. Nun will er beide Mannschaften in der Bezirksliga halten. „Gut wäre, wenn wir schon in der Vorrunde einen Vorsprung erarbeiten könnten“, sagt der Trainer. Nicht nur er freut sich auf die neue Liga, sondern auch die Spieler. Sie sind mit viel Herzblut dabei, kommen ins Training, wann immer die Schule, der Beruf, das Studium oder die Ausbildung es zulassen. Jeden Dienstag- und Donnerstagabend treffen sie sich – momentan auf dem Beachvolleyballfeld auf dem Königsbacher „Plötzer“. Es herrsche ein entspanntes Klima, sagt Eric (16), der seit zwei Jahren in der Herren-Mannschaft aktiv ist. Man unterstütze sich gegenseitig, die Jüngeren könnten von den Älteren lernen. Auch Mitspieler Nicolas lobt den guten Zusammenhalt. „Am Anfang waren wir ein bunt zusammengewürfelter Haufen“, erinnert sich der 17-Jährige: „Aber nach den ersten zwei, drei Spieltagen hat das Team richtig gut funktioniert.“ Und wie sieht es bei den Damen aus? „Zickenkrieg gibt es bei uns jedenfalls nicht“, sagt Jennifer und lacht. Die 23-Jährige spielt Volleyball, um etwas für die eigene körperliche Fitness zu tun und weil es ein guter Kontrast zum Büroalltag ist. Fragt man sie nach dem Grund für den Aufstieg, dann nennt sie das regelmäßige, professionelle Training, durch das man über Jahre hinweg Taktik und Technik immer weiter verbessert habe.

Und Laura Heger hält noch zwei weitere Gründe für ausschlaggebend: Zum einen die zweite Damen-Mannschaft, die der ersten den Rücken freihält und deren Spielerinnen bei Bedarf einspringen. Und zum anderen die intensive Jugendarbeit, die der Verein schon aus Eigennutz betreibt: „Rund 90 Prozent unserer aktiven Spieler kommen aus der eigenen Jugend heraus“, erklärt die Vorsitzende.

Deswegen will der Verein die Jugendarbeit in Zukunft noch ausweiten – und zwar in Form eines neuen Trainingsangebots, das sich an alle Kinder und Jugendlichen ab zehn Jahren richtet. Vorkenntnisse seien nicht notwendig, sagt Heger: „Motivation, Freude an der Bewegung und Spaß an der Gemeinschaft sind viel wichtiger.“ In der neuen Gruppe soll der Nachwuchs nicht nur Technik und Taktik lernen, nicht nur Kondition, Geschicklichkeit und Ausdauer trainieren, sondern auch in den Verein integriert werden. Das bedeute auch, Verantwortung zu übernehmen, sagt Heger: für sich selbst und für das Team. Denn eines ist für die Vorsitzende klar: „Ein Verein wie unserer kann ohne ehrenamtliches Engagement nicht überleben.“ Und ohne Teamgeist geht im Sport gar nichts. Interessierte Kinder und Jugendliche können sich für das neue Trainingsangebot per Mail (laura_heger@yahoo.de) anmelden. – Nico Roller

Fotos von Nico Roller

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